Tanja Volm

Wie bist du zum Laufen gekommen?
Ich hätte nie gedacht, dass ich Langstrecke mal gut finden würde. Ich habe früher nur Kurzstrecken gemocht, bis maximal 400 Meter. Danach war Schluss. Nie wäre ich freiwillig einen Kilometer gelaufen. Auch Bergwandern war mir ein Graus. Nach einer sportlichen Jugend gab es dann zwei Jahrzehnte vor allem Arbeit und Familie. Mit 45 Jahren war ich in Santa Barbara und sah unglaublich viele Frauen am Strand entlang laufen, das hat mir gefallen. Ich habe langsam mit dem Laufen angefangen, 2 Jahre lang hatte ich dasselbe Paar Nike Free Schuhe und so langsam wurde ich fitter. Mein Mann hat mich dann ohne mein Wissen beim Bregenzer Frauenlauf angemeldet. Widerstrebend habe ich mitgemacht und fand es einfach nur phantastisch. Und so ist der Trainingsumfang mehr, die Strecken länger und die Berge höher geworden. 

Wann und wo hast du deinen ersten Marathon gefinisht?
Der erste Marathon war in Hamburg, im Frühjahr 2016, also 3 Jahre nach meinen ersten Laufversuchen. Ich hatte dafür nach einem der klassischen Programme trainiert. In 3 Stunden 30 bin ich ins Ziel gekommen, musste aber die letzten Kilometer etwas leiden. Das wollte ich nicht nochmal haben. Im Ziel hat mir dann ein Mitläufer von seinem „Trainer im Internet“ berichtet. So bin ich zu Peter Greif gekommen, dessen Trainingspläne meine Lauferei in den letzten Jahren doch verändert haben. Vor allem konnte ich ab da Marathons laufen ohne am Ende langsam zu werden und letztes Jahr konnte ich in Amsterdam mit 3 Stunden 10 meine derzeitige Bestzeit laufen.Vor einem Jahr ist er gestorben und ich habe das als Anlass genommen, mich nach einem neuen Trainer umzuschauen. Seit ein paar Wochen unterstützt mich Günter Ernst aus  Feldkirch und das funktioniert prima.

Welches ist/sind dein/e Laufhighlights?
Ich finde Wettkämpfe per se toll. Ich habe ein Ziel, auf das hin ich trainieren kann und ich mag die Atmosphäre und das gute Gefühl nach dem Ziel. Ich denke, die Wettkämpfe haben mich auch insgesamt stärker und gelassener gemacht. Dieses Jahr bin ich das erste Mal längere Strecken gelaufen, zunächst für mich, dann den Rennsteiglauf im Mai und den Bieler 100er im Juni. Der Rennsteiglauf war der schönste Wettkampf, den ich bisher hatte. Die Stimmung war unbeschreiblich, die Freundlichkeit und Fairness ebenfalls und die Strecke ist wirklich schön. Bisher gefallen mir die langen Strecken ganz gut, sie sind nicht so anstrengend wie ein Marathon oder ein Halbmarathon. Im Herbst nehmen meine Lauf-Kollegin und ich am Transalpine Run teil. Das ist unser grosses Jahresziel und wir sind jetzt schon recht aufgeregt. Ob wir da wirklich bis ins Ziel kommen?